Sie haben sich entschieden, einen neuen Internetauftritt zu realisieren und haben sich schon intensiv über aktuelle Standards informiert. Sicher sind Sie schon mehrmals auf den Begriff „Barrierefreies Webdesign“ gestoßen und wissen nicht wirklich, was damit gemeint ist. Ganz kurz erklärt, barrierefreies Webdesign heißt nichts anderes, als, dass Ihre Website unabhängig von der Hardware, Software und Betrachter angesehen werden kann.
Was heißt das im Detail?
Es gibt unterschiedliche Menschen, die Ihr Angebot betrachten wollen, dazu gehören auch Menschen mit einer Behinderung. Zu diesen Personen zählen unter andere Blinden, Gehörlose und körperlich behinderte Menschen.
Jetzt könnten Sie den ersten Einspruch erheben und sagen „Diese Randgruppe benötige ich nicht!“
„Blinde Menschen“
Blinde Menschen können das Internet genauso nutzen wie Sie. Hier gibt es einige Vorrichtungen, um es Blinden Menschen zu vereinfachen Inhalte zu lesen. Hierzu gehören unter anderem eine Tastatur mit Blindenschrift oder einen Screenreader, der den Inhalt der Website vorlesen kann.
Eine Sehbehinderung ist nicht gleichzusetzen mit Blindheit, sondern eine Sehbehinderung kann auch im Laufe des Lebens erfolgen wie die Benutzung einer Brille. Auch Menschen ohne Sehbehinderung können Probleme haben, Inhalte auf Websites zu erkennen, darunter Zählen, diverse Schriftarten, Schriftgröße, Farben. Nun wird schnell klar, dass es sich nicht um eine Randgruppe handelt, sondern dass dieses Problem uns alle betrifft.
Genauso betrifft uns die Gehörlosigkeit, es könnte aus welchem Grunde auch immer die Soundhardware ausfallen und wir verstehen nicht mehr, was im Video gesprochen wird. Hier wäre es doch von Vorteil, wenn das Präsentationsvideo einen Untertitel hätte. Eine körperliche Behinderung kann auch vom letzten Ski-Urlaub entstanden sein – ein Armbruch zum Beispiel. In dieser Zeit können Sie die Tastatur oder Mouse nur noch eingeschränkt benutzen. Dies sind nur einige Gründe warum wir die Benutzer unserer Seite nicht in Gruppen ablegen können und dürfen, den wir sind alle Menschen und niemand will ausgegrenzt werden.
Bei der Software stoßen wir auf ein weiteres Problem, es gibt außer dem Internet Explorer noch eine Vielzahl an anderen Browsern wie Opera, Firefox, Safari, Google Chrome …
Jeder Browser hat auch verschiedene Versionen und somit eine andere Interpretation zur Darstellung eines Quelltextes (HTML). Die genaue Anzahl von Browsern ist nicht bekannt, es sind aber weit über 100 verschiedene. Es muss auch nicht immer ein Browser sein, der den Inhalt der Website wiedergibt, es gibt unter anderem auch einen Screenreader, der den Inhalt als Sprache ausgibt.
Die Hardware umfasst wahrscheinlich den größten Teil der unterschiedlichen Ausgabegeräte.
Es gibt verschiedene Farbauflösungen, von Schwarz/Weiß bis über 16 Millionen Farben.
Schwarz/Weiß, wer nutzt das noch?
Es gibt für dritte Weltländern einen sogenannten 100 $ PC, dieser wird nur in s/w angefertigt. Ältere Handys oder Pocket-PC wurden nur für zwei Farben konzipiert.
Jeder Nutzer hat seine individuelle Bildschirmauflösung wie 800px Breite, 1024px Breite, zudem gibt es auch Bildschirme mit einer Bilddiagonale von 15,17,19Zoll sowie eine Darstellung von 4:3 oder 16:9.
Ihre Website soll nicht nur am heimischen PC dargestellt werden, sondern auch auf Handys, Smartphone, Tablett-PC, Laptop …
Hier merken Sie schon, dass es eine Vielzahl an Variationen gibt, wie Ihre Website ausgegeben werden kann. Damit Ihre Website für die Vielzahl an Kombinationen (Hardware, Software, Benutzer) angezeigt werden kann, ist es notwendig den kleinsten gemeinsamen Nenner zu finden und die Website danach zu erstellen. Auch sollten gewisse Standards eingehalten werden, um die Website benutzerfreundlicher zu gestalten.